(un)gewollt beeinflussen

24. 04. 2019

Textsplitter. Evozieren. Implizieren. Suggerieren. Tönt alles ziemlich klug. Und hat eine irgendwie ähnliche Bedeutung. Oder? Konsultieren wir den Duden. Als bildungssprachlich bezeichnet dieser alle drei Verben. Und erläutert:

evozieren: Durch Evokation hervorrufen, bewirken. // Eine Evokation wiederum ist eine [suggestive] Erweckung von Vorstellungen oder Erlebnissen (z.B. durch ein Kunstwerk, seine Formen und Inhalte). Anderenorts ist zu lesen: Evozieren bedeutet hervorrufen oder ins Gedächtnis rufen – etwa Erinnerungen, Gefühle, Stimmungen oder Vorstellungen.

implizieren: Einbeziehen, gleichzeitig enthalten, bedeuten.

suggerieren: Jemandem etwas [ohne dass ihm dies bewusst wird] einreden oder auf andere Weise eingeben [um dadurch seine Meinung, sein Verhalten o. Ä. zu beeinflussen]; einflüstern. // Darauf abzielen, einen bestimmten [den Tatsachen nicht entsprechenden] Eindruck entstehen zu lassen.

Soweit alles klar? Wir fassen es folgendermassen zusammen: Alle drei Verben enthalten eine Beeinflussung der Wahrnehmung. Eine Evokation geschieht eher unterbewusst. Wer indes suggeriert, tut dies mit klarem Hintergedanken. Implizieren wiederum enthält einfach und manipuliert nicht – weder gewollt noch ungewollt.