​Schreiberlinge vs. PR-Schleudern

21. 11. 2019

Öffentlichkeitsarbeit. Wer schreibt heute die Inhalte der Zeitung: Journalisten oder die PR-Branche? Eine heikle Frage. Auf den ersten Blick scheint die Antwort sonnenklar. Selbstverständlich Journalisten! Auf den zweiten indes ist es nicht ganz so offensichtlich. Immer mehr sind in Print-, Online- oder elektronischen Medien Publireportagen oder sogenannte Paid Contents anzutreffen. Oft sind diese klar als solche deklariert. Bisweilen muss man jedoch genau hinschauen um zu realisieren, dass für die Veröffentlichung eines Beitrages Geld geflossen ist.

Hinzu kommt, dass viele Firmen sowie die öffentliche Verwaltung heute über PR-Abteilungen verfügen. Diese versuchen Inhalte zu beeinflussen – so dass ihre Institution oder ihr Produkt im besten Licht dasteht. Sie verfassen Medienmitteilungen, sie rufen bei Redaktionen an, sie stellen Produkte oder Dienstleistungen zur Verfügung – mit der Intention, dass darüber geschrieben wird; wohlwollend, versteht sich.

All das führt zu einer heiklen Vermischung von redaktionellen und bezahlten Inhalten – von hart recherchierten Fakten und zur Verfügung gestellten Textbausteinen.

Angespannte Symbiose

Es ist eine angespannte Symbiose. Sie brauchen einander und beschimpfen sich gleichzeitig: Journalisten sprechen abschätzig von «PR-Schleudern», handkehrum verunglimpfen Angestellte im Bereich Öffentlichkeitsarbeit das Personal in den Redaktionen auch mal als «Schmierfinken». Die Liste der gegenseitigen Vorurteile ist lang. Hier ein kleiner Auszug:

Journalisten finden:

  • PR-Menschen sind Schönfärber
  • PR-Menschen verkaufen nur die halbe Wahrheit
  • PR-Menschen sind aufdringlich
  • PR-Menschen sind verkäuflich (zumal es oft ehemalige Journalisten sind, die nun deutlich mehr verdienen)
  • PR-Menschen können nicht schreiben

PR-Menschen finden:

  • Journalisten interessieren sich nur für das Negative
  • Journalisten verstehen Sachverhalte nicht
  • Journalisten vereinfachen viel zu stark
  • Journalisten haben kaum mehr Dossierwissen
  • Journalisten geben sich beim Schreiben immer weniger Mühe

Wie so oft liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte. Alle aufgelisteten Vorurteile sind nicht immer ganz von der Hand zu weisen. Doch selbstverständlich gibt es auf beiden Seiten der Front sehr viele ausgezeichnete Fachkräfte.

Als Texter auf beiden Seiten unterwegs

Als selbständiger Texter ist David Koller zwischen den Linien unterwegs. Er verfasst sowohl journalistische Texte, als auch PR-Artikel. Dabei achtet er darauf, positiven Aspekte beider Arbeitsbereiche einzubringen: So können PR-Texte sehr wohl elegant verfasst sein. Handkehrum dürfen auch journalistische Arbeiten durch tiefes Hintergrundwissen glänzen.

Wichtig indes ist eine klare Rollentrennung: Ein Auftrag der Öffentlichkeitsarbeit ist als solcher zu verstehen und zu deklarieren, ein journalistischer ebenso. Darauf können sich bei der Schreiberei Koller alle Beteiligten verlassen: Journalisten gleichermassen wie Befragte oder Interviewte. Vor allem aber die Leserinnen und Leser.

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