Texte ohne Amtsschimmel

12. 01. 2021

Behördenkommunikation. Wer soll so etwas verstehen? 

Körperschaften, die sich beharrlich weigern, den Anordnungen der Aufsichtsbehörden in wichtigen Angelegenheiten Folge zu leisten, oder bei denen aus andern Gründen, insbesondere wegen der Unmöglichkeit, die Behörden zu bestellen oder die finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen, eine gesetzmässige und geordnete Verwaltung nicht mehr gewährleistet ist, entzieht der Regierungsrat die Selbstverwaltung ganz oder teilweise für so lange, als es die Interessen des Staates und der beaufsichtigten Körperschaft erfordern.

Dieser Satz aus einer willkürlich ausgewählten Verordnung des Kantons Aargau spricht Bände. Wer ihn beim ersten Durchlesen versteht, hat ein hervorragendes Sprachverständnis – oder ein abgeschlossenes Jurastudium. Solche Bandwürmer sind oft anzutreffen in Texten aus der Verwaltung. Sie strotzen vor Substantivierungen und Passivformen, teils sind sie mehrmals verschachtelt. Quasi unlesbar.

Miliztaugliche Prosa aus Amtsstuben

Es geht auch anders. Selbst die bürokratischsten Traktate lassen sich entwirren. Hierzu kombiniert David Koller seine Tätigkeitsfelder als Texter sowie als Kommunikationsfachmann in der öffentlichen Verwaltung. Zum Angebot Behördenkommunikation gehört es, Inhalte umzuschreiben – Briefe an Kunden genauso wie Vernehmlassungen oder Stellungnahmen. Schon unzählige Seiten Prosa aus Amtsstuben hat die Schreiberei Koller «miliztauglich» gemacht, sprich in ein verständliches Deutsch heruntergebrochen.

Unmissverständliche Abstimmungsbotschaften

In verwaltungsinternen Texten – etwa Antworten auf parlamentarische Vorstösse – findet sich David Koller genauso zurecht wie in Inhalten für die Bevölkerung. Auch mit Abstimmungsbotschaften kennt er sich aus. Ihnen kommt eine zentrale Rolle zu. Stimmberechtigte müssen verstehen, worüber sie an der Urne entscheiden. Gefragt ist eine klare und prägnante Sprache, sachlich und neutral. Beschönigende oder ausklammernde PR-Artikel sind keine kluge Wahl. Vielmehr erhöhen sie das Risiko erheblich, dass eine Stimmrechtsbeschwerde gegen eine Vorlage durchkommt.

Auch für solche Textarbeit empfiehlt sich die Schreiberei Koller: In die Redaktion von Abstimmungsbroschüren fliessen sprachliches und politisches Verständnis ein. Damit Inhalte unverfälscht und klar sind, damit sie keine Angriffsfläche bieten. Damit sie bei der Bevölkerung ankommen, damit diese wirklich versteht. 

Foto: Markus Spiske on Unsplash